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Einheitliche Standards für Handy-Ladegeräte

Kleines Gerät, großes Problem: Noch immer benötigen wir verschiedene Ladegeräte für Smartphones verschiedener Hersteller. Im Schnitt wechseln die Europäer alle zwei Jahre ihr Smartphone und sind so gezwungen für jedes neue Handy ein neues Ladegerät zu kaufen, auch wenn die vorherigen Ladegeräte noch funktionieren. Mit wachsender Nachfrage nach neuen Modellen steigt auch die Menge des jährlich produzierten Elektroschrotts. Schätzungen zufolge fallen europaweit 51.000 Tonnen Elektroschrott jährlich an, das sind 16 Kilogramm pro Person.

So können wir nicht weitermachen. Auf Initiative der EVP-Fraktion fand daher bereits in der letzten Plenarsitzung eine Aussprache mit dem EU-Kommissar für Binnenmarkt, Thierry Breton, über die Festlegung eines einheitlichen Standards für Handyladegeräte statt. In einer Entschließung, die mit großer Mehrheit angenommen wurde, forderten die Abgeordneten zudem, dass die EU dringend regulatorische Maßnahmen ergreifen müsse.  

Doch die Diskussion ist nicht neu: Seit mehr als zehn Jahren bemüht sich das Europäische Parlament um die Festlegung von einheitlichen Standards. Im Jahr 2014 hat der Gesetzgeber in der Funkgeräterichtlinie die Entwicklung eines gemeinsamen Ladegeräts gefordert und der Kommission die Befugnis erteilt, dies durch einen delegierten Rechtsakt zu verfolgen. Der Ansatz der Kommission, die Industrie zur Entwicklung gemeinsamer Ladegeräte zu "ermutigen", blieb jedoch hinter den Zielen der Mitgesetzgeber zurück. Die freiwilligen Vereinbarungen zwischen den verschiedenen Akteuren der Branche haben nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt. Zwar hat die überwiegende Mehrheit der Hersteller bereits gezeigt, dass sie sich problemlos an den Micro-USB-Standard anpassen und nahezu alle Geräte damit ausstatten können. Es gibt jedoch immer noch Hersteller, die dies weiterhin ablehnen.

 

Eine Möglichkeit einen einheitlichen Standard für alle Hersteller zu schaffen, könnte über die Entwicklung kabelloser Akkuladegeräte gelingen. Es mag bei den Steckverbindungen für Kabel technische Argumente über eine Vereinheitlichung geben, dies gilt jedoch nicht für kabellose Ladegeräte.