Von der Mainzer Firma Biontech entwickelt, in Belgien produziert und von der EU gefördert: nächsten Montag will die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) über die Zulassung des Biontech/Pfizer Impfstoffes entscheiden. Ab dem 27. Dezember könnten europaweit bereits die ersten Menschen geimpft werden. Das ist nicht nur ein riesen Schritt aus der Krise, sondern auch ein großer Erfolg für den Wissenschaftsstandort Europa. Ohne Europa gäbe es keinen Impfstoff und ohne Impfstoff keinen Weg aus der Krise!
Das Verfahren der EMA dauert zwar etwas länger, dennoch bin ich davon überzeugt, dass es besser und sorgfältiger ist, als zum Beispiel das Notfallzulassungsverfahren in Großbritannien oder den USA. Im Vergleich zu den Briten, haben wir in Europa von Anfang klargestellt, dass wir eine ordentliche Zulassung und damit lückenlose Analyse möglicher Nebenwirkungen wollen. Eine sorgfältige Prüfung schafft Sicherheit und damit Vertrauen.
Dass die Zulassung in Europa länger dauert als anderswo liegt aber auch daran, dass die EMA die mitgliedstaatlichen Behörden eng einbezieht. Nationale Zulassungen wären theoretisch auch in den EU-Staaten möglich. Die Mitgliedstaaten haben sich jedoch bewusst für eine zentrale Zulassung entschieden, auch um die Impfstoffe dann gleichzeitig in allen Ländern verfügbar zu machen. Wir haben zu Anfang der Pandemie erlebt, dass nationale Alleingänge nicht immer zielführend sind. Gerade auch mit Blick nach China und in die USA sollten wir unseren Europäischen Zusammenhalt schärfen, für den Impfstoff, aber auch unsere weitere zukünftige Ausrichtung.