Kein Dieselfahrzeug und kein Beziner mehr, stattdessen nur Elektroautos im Angebot: Geht es nach dem Willen einer Mehrheit des Europaparlaments, wird dies schon 2035 europäische Realität. In einer kontroversen Abstimmung stimmte eine Mehrheit von Grünen, Sozialdemokraten, Liberalen und Linken für die Abschaffung des Verbrennermotors in Europa. Ab 2035 sollen nur noch Autos in Europa verkauft werden dürfen, die keinerlei Emissionen ausstoßen. Tatsächlich bedeutet dies, dass nur noch Elektroautos im Angebot sein werden.
Bis zuletzt hatte die CDU/CSU-Gruppe darauf gedrängt, die Emissionsvorgaben auf 90 Prozent zu verringen. Zehn Prozent der Autos hätten dann weiter mit modernsten Verbrennermotoren oder anderen neuartigen Technologien auf den Markt kommen können. Heute ist schließlich noch nicht absehbar, welche Innovationen 2035 auf dem Markt sind. Es ist auch bedauernswert, dass sich Europa mit dem Beschluss endgültig von der Technologieoffenheit verabschiedet. Stattdessen wird ein Weg gewählt, bei dem die Politik festlegt, welche Technologie „gut“ ist, und welche „schlecht“. Für den Technologiestandort Europa ist diese Entscheidung fatal, da so auch Forschung an bestimmten Technologien nicht mehr in Europa stattfinden wird, zumal der Rest der Welt noch viel länger brauchen wird, auf Elektromobilität umzusteigen. Auch bei uns fehlt schlicht noch die notwendige flächendeckende Ladeinfrastruktur.
Gerade für die deutsche Automobilindustrie ist das ein schwerer Schlag, es droht der Verlust von 500.000 Arbeitsplätzen. Leider kommt es aber nicht überasschend, denn es fehlt auch an Rückendeckung aus Berlin: Die Ampel-Regierung hat sich ebenfalls auf ein Verbrennerverbot 2035 festgelegt. In Kürze beginnen Verhandlungen zwischen Mitgliedstaaten und Europaparlament, um das Gesetz zu finalisieren. Da auch das größte Automobilland Europas keinen Widerstand gegen dieses unsinnige Verbot leistet, scheint eine Abwendung derzeit so gut wie ausgeschlossen.